Rauf auf den Eckbauer: Ein einzigartiges Familienerlebnis

Direkt neben der gewaltigen Olympiaschanze und der Sommerrodelbahn in Garmisch-Partenkirchen liegt die Eckbauer Bahn mit angrenzendem Café 56. Dort wird der Wanderrucksack noch schnell mit einem eiskalten Getränk und einer deftigen Brotzeitbreze aus dem Kiosk bestückt. Schließlich steht für die ganze Familie ein abwechslungsreicher Tag auf dem Eckbauer bevor.

Die Eckbauer Bahn verkehrt schon seit 1956. Dabei zeigt sie sich seit einigen Jahren von einer ganz neuen Seite: „Im Oktober 2018 wurde die gesamte Seilbahn abgerissen, um alles neu zu gestalten. Wir hatten im Sommer immer sehr lange Wartezeiten, da nur zwei Personen in den offenen Kabinen Platz hatten. Also wollten wir unseren Fahrkomfort erhöhen“, erklärt Bernhard Schrallhammer, Betriebsleiter der Eckbauer Bahn. Seit Mai 2019 muss niemand mehr lange anstehen, denn die vor Wind und Wetter geschützten geschlossenen Gondeln transportieren bis zu sechs Personen. Insgesamt 45 Gondeln befördern pro Stunde rund 570 Menschen. Auch Rollstuhlfahrer sind nun herzlich willkommen.

Paradies für Outdooraktivitäten beim Eckbauer

Die alte Bergstation dient seitdem als Parkplatz für die Gondeln. Vor dieser wurde nämlich die neue Antriebsstation errichtet. „Von den 74 ausgedienten Kabinen sind einige noch in der Tal- und Bergstation platziert. Sie laden als nostalgisches Fotomotiv zum Verweilen ein. Ansonsten erinnert nicht mehr viel an die alte Bahn, denn alles ist viel moderner gestaltet“, sagt der Bergbahn-Betriebsleiter.

Im Winter warten praktische Skihalter im Inneren der neuen Gondeln, im Sommer gibt es ein extra Transport-Gehänge für Fahrräder. So kann die Tour auf der Rückseite des Berges über den Forst und Schloss Elmau Richtung Mittenwald losgehen. Auf der Vorderseite sind die Wege jedoch zu steil, um dort runterzufahren – aber für Trailrunner sind sie bestens geeignet.

Im Schritttempo fahren die Gondeln an der Talstation ein und können ohne Stufe betreten werden. Bei Bedarf kann die Geschwindigkeit reduziert werden, um so das Einsteigen weiter zu erleichtern. Anschließend gleitet sie zwölf Minuten lang auf einer Strecke von 2.140 Metern sanft nach oben. Über den Mischwald aus Eschen und Fichten hinweg, während Garmisch-Partenkirchen mit jedem weiteren der 504 Höhenmeter immer kleiner wird, bis der Ort nach einer weiteren Anhöhe schließlich ganz verschwindet. Was bleibt, ist ein atemberaubender Blick auf die markante Alpspitze, die Zugspitze und den Waxenstein im Wettersteingebirge.

„Wir bieten in den Gondeln sogar ein Weißwurstessen mit kühlem Bier an", erzählt Schrallhammer. “Gäste bleiben natürlich auch so lange sitzen, wie sie zum Essen brauchen. So wird die Fahrt auf jeden Fall im Gedächtnis bleiben.“

Jetzt wird’s wild – der Eckbauer Abenteuerspielplatz

Nach dem Ausstieg taucht direkt unterhalb der Bergstation bereits der große Eckbauer Spielplatz „Binis Abenteuerberg“ auf. Rund zwei Monate hat es gedauert, bis der Spielplatz fertig war. Und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen, denn die Projektbeteiligten haben eine wahre Spieloase für die Kinder kreiert. So laden eine Kletterwand, ein verwinkeltes Rutsch- und Klettergerüst sowie ein Spinnen-Kletternetz zum Turnen und Balancieren ein. Aus Seilen geflochtene Hängematten, ein großer Sandkasten, Schaukeln, bunte Wackelblumen und vieles mehr bieten genügend Platz, um sich so richtig auszupowern und zu vergnügen.

Die größte Attraktion ist neben der Seilrutsche die treppenförmige Kugelbahn, die aus dem Areal hervorsticht. Auf jeder der eigens gestalteten Stufen trotzt die Kugel einer anderen Herausforderung, um ans Ziel zu gelangen. Sie passiert Glocken, Tunnel und Zahnräder. Verläuft wellenförmig, geradlinig oder im Zickzack. „Für zwei Euro gibt es am daneben liegenden Automaten eine Holzkugel, um es selbst einmal auszuprobieren. Die zwei nebeneinander liegenden Bahnen sind perfekt für Wettrennen geeignet. Anschließend kann die Kugel als Andenken an den tollen Tag behalten werden“, erklärt der Betriebsleiter der Eckbauer Bahn.

Ab auf Eckbauer Erkundungstour!

Der Eckbauer hat aber noch mehr auf Lager als nur Bergfahrt und Spielplatz. Die Besucher erwartet ein weitläufiges Wandernetz mitten durch die idyllische Naturwelt Garmisch-Partenkirchens. Richtig abwechslungsreich wird es beispielsweise bei der Route Richtung Wamberg, das mit 1.000 Höhenmetern am höchsten gelegene Kirchdorf Deutschlands. Vorbei an Wiesen und Wäldern wechseln sich sonnige und schattige Passagen bei diesem teilweise recht steilen Aufstieg ab.

Anschließend ist eine ausgiebige Rast im traditionsreichen Gasthof Wamberg möglich, der schon seit mehr als 100 Jahren existiert. Oder es geht für ein erfrischendes Getränk und ein kühlendes Eis zunächst in den Berggasthof Eckbauer.

Naturdenkmal der besonderen Art

Nach circa 45 Minuten ist der erste Halt auf der Wandertour erreicht: das Vordergraseck. Von hier geht es nach einem luftigen Kaiserschmarrn in der urigen Kaiserschmarrn-Alm über naturbelassene Treppenstufen weiter bergab zur Partnachklamm. Schon von Weitem ist das laute Tosen der Partnach zu hören, die durch die 700 Meter lange Felsenschlucht fließt. Stromschnellen und Wasserfälle bilden ein phänomenales Naturschauspiel, das es so kein zweites Mal gibt. Tickets können entweder vor Ort oder online unter partnachklamm.de gebucht werden. Auf jeden Fall ist regenfeste Kleidung ein Muss, da im Inneren der Klamm dicke Tropfen von den Wänden fallen.

Für den Abstieg ab dem Vordergraseck gibt es allerdings noch eine zweite Option, die gleichzeitig sehr komfortabel ist. Denn dort verkehrt die Graseck Bahn, die Besucher direkt zum Ausgang der Klamm bringt. Der Rückweg über asphaltierte Straßen führt zum Olympiahaus am Olympia-Skistadion, um bei Kaffee und Kuchen den actionreichen Tag ausklingen zu lassen. Sei es die Eckbauer Bahn, der große Spielplatz oder die verschiedenen Outdooraktivitäten: Auf dem Eckbauer reiht sich ein unvergessliches Highlight an das Nächste!